Offener Brief an ein Tanzfestival
Warum ist das DANCE eigentlich darauf ausgelegt, Tanz zu ZEIGEN, wenn es München doch viel mehr aufwecken würde, SELBER zu tanzen?
Ich empfinde das Festival einfach zu schade, um Tanz intellektuell und ästhetisch passiv zu konsumieren. Das ist ein veraltetes Konzept der Kunstvermarktung und schaut nicht über den Tellerraund eines spezifisch kulturell gebildeten Publikums hinaus.
Warum ist das Festival nicht voller Workshops und Tanzkurse, die bezahlbar sind und begeistern? Schulklassen, die Tanzaufführungen machen, Kindergärten, Betreuungseinrichtungen könnten daran teilnehmen und das wäre wirklich gemeinnützig. ANNA TANZT ist da ein echtes Vorbild, das leicht übertragbar ist - mit der Kraft, die ins DANCE gesteckt wird.
Neue moderne Tanzformen wie Butoh, Contact Improvisation, und alle klassischen Tänze könnten rund um die Uhr angeboten, alle zwei Wochen lang getanzt werden. Anstatt Geld für teure Bühnentechnik auszugeben hätte man einfach Freude.
*
es geht mir ja nicht um mich persönlich, ich habe nur ein schlechtes gefühl, dass der beitrag zur kunst mehr der etablierung dient als dem wohl aller wesen.
ich denke, wir sind zu alt mit dem präsentierteller. es ist schön, dass dance eine plattform und anregung sein kann, selbst aktiv zu werden, sich künstlerisch körperlich intellektuell mit tanz auseinander zu setzen.
wir sind alle menschen, und angesichts der vielen namen, die in der geschichte der konzeption des festivals genannt sind, sehe ich mehr potential im lernen von einander als im personenkult.
*
1987 hatte nicht nur das Münchner Publikum bis dahin "wenig Gelegenheit gehabt, sich mit dem internationalen Standard des zeitgenössischen Tanzes vertraut zu machen" - heute kann ich mir alles auf Youtube anschauen, alles ist vernetzt. Wir müssen uns nicht mehr vor machen, das wir etwas verpassen.
Gerade weil die "Notwendigkeit zur Überprüfung unserer wichtigsten Ziele Wachstum und Profitmaximierung" niemand mehr leugnen kann, geht die Motivation des DANCE in die Hose - es gibt nichts mehr raus zu holen. Alles ist schon da.
Bezug: http://dance2010.de/page.php/Geschichte/
*
Ich möchte Tanz und Kunst nicht mehr trennen und auch nicht Tanz als Kunst titulieren, um damit etwas zu erreichen. Ich bin frei von Beschreibungen solcherart.
Im Allgemeinen finde ich, sollte man das Relikt aus der Zeit der Monarchie und Gewaltherrschaft abschaffen, Kunst und Tanz sollte der Unterhaltung, sensuellen und intellektuellen Anregung dienen.
Ich empfinde das Festival einfach zu schade, um Tanz intellektuell und ästhetisch passiv zu konsumieren. Das ist ein veraltetes Konzept der Kunstvermarktung und schaut nicht über den Tellerraund eines spezifisch kulturell gebildeten Publikums hinaus.
Warum ist das Festival nicht voller Workshops und Tanzkurse, die bezahlbar sind und begeistern? Schulklassen, die Tanzaufführungen machen, Kindergärten, Betreuungseinrichtungen könnten daran teilnehmen und das wäre wirklich gemeinnützig. ANNA TANZT ist da ein echtes Vorbild, das leicht übertragbar ist - mit der Kraft, die ins DANCE gesteckt wird.
Neue moderne Tanzformen wie Butoh, Contact Improvisation, und alle klassischen Tänze könnten rund um die Uhr angeboten, alle zwei Wochen lang getanzt werden. Anstatt Geld für teure Bühnentechnik auszugeben hätte man einfach Freude.
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es geht mir ja nicht um mich persönlich, ich habe nur ein schlechtes gefühl, dass der beitrag zur kunst mehr der etablierung dient als dem wohl aller wesen.
ich denke, wir sind zu alt mit dem präsentierteller. es ist schön, dass dance eine plattform und anregung sein kann, selbst aktiv zu werden, sich künstlerisch körperlich intellektuell mit tanz auseinander zu setzen.
wir sind alle menschen, und angesichts der vielen namen, die in der geschichte der konzeption des festivals genannt sind, sehe ich mehr potential im lernen von einander als im personenkult.
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1987 hatte nicht nur das Münchner Publikum bis dahin "wenig Gelegenheit gehabt, sich mit dem internationalen Standard des zeitgenössischen Tanzes vertraut zu machen" - heute kann ich mir alles auf Youtube anschauen, alles ist vernetzt. Wir müssen uns nicht mehr vor machen, das wir etwas verpassen.
Gerade weil die "Notwendigkeit zur Überprüfung unserer wichtigsten Ziele Wachstum und Profitmaximierung" niemand mehr leugnen kann, geht die Motivation des DANCE in die Hose - es gibt nichts mehr raus zu holen. Alles ist schon da.
Bezug: http://dance2010.de/page.php/Geschichte/
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Ich möchte Tanz und Kunst nicht mehr trennen und auch nicht Tanz als Kunst titulieren, um damit etwas zu erreichen. Ich bin frei von Beschreibungen solcherart.
Im Allgemeinen finde ich, sollte man das Relikt aus der Zeit der Monarchie und Gewaltherrschaft abschaffen, Kunst und Tanz sollte der Unterhaltung, sensuellen und intellektuellen Anregung dienen.
tellerwaescher - 6. Nov, 17:43