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Vertrauen im Gewahrsein

Die Lösung für den Versuch, die unermessliche Flut unserer Ansichten in den Griff zu bekommen, stellt die grundlegende Kraft des Vertrauens in Klarheit dar.

Halten wir einen Augenblick inne und besinnen uns auf unser Leben: wie viel davon ist im Hasten von einer Erfahrung zur nächsten befangen, in der Hoffnung, Erleichterung zu finden? Ein Beispiel: wir stehen auf in der Früh, haben kein gutes Gefühl im Bauch oder unsere Stimmung ist getrübt. Also eilen wir, uns einen Kaffee zu machen oder eine sonstige Erfahrung zu machen, die unser Gefühl verändert. Dann sehen wir die Leute, die uns täglich umgeben, und fangen an, uns Gedanken über deren Schwächen und Beschränkungen zu machen, oder wir fühlen uns schuldig dafür, dass wir dies tun und halten uns an, uns ihnen gegenüber nett zu verhalten, um dadurch wiederum Erleichterung zu finden usw.

Kaum in der Arbeit angekommen bereits erschöpft sind wir gezwungen, mit Leuten zu sein, über die wir weder verfügen können, noch mit ihnen klar kommen. Ohne ein Rezept, was damit also zu tun ist, fühlen wir Kraft- und Hilflosigkeit darüber. Den ganzen Tag sind wir in der Arbeit und wären lieber woanders.

Nach der Arbeit wird es nicht besser. Wir malen uns aus, jetzt irgendwo einen Drink zu bestellen, einen Joint zu rauchen, Fernsehen zu schauen, ins Kino zu gehen oder das neue Restaurant um die Ecke auszuprobieren – allzeit auf der Suche nach einer positiven Erfahrung. Dann, natürlich, gibt es immer noch das Thema Sex. Wenn nichts anderes funktioniert, warum nicht also auf das zurück zu greifen, worauf man sich verlassen kann, um die eigenen Spannungen abzubauen?

Auf diese Weise mögen wir versucht haben, Glück zu finden in der Kontrolle über, im Vermeiden von, in der Anhaftung an oder Reaktion auf Menschen, Orte, Dinge und Umstände. Wir hofften, Problemen in Isolation zu entfliehen, der Konfrontation mit Menschen und Situationen aus dem Wege zu gehen. Ansichten zu verfolgen in der Absicht uns zu befreien, mit eingeschlossen darin durch Beziehungen, Romantik, Arbeit, Unterhaltung, Essen, Geld, Sex, Alkohol und andere Drogen.

Gleich, was wir taten, es führte kein Weg zum langanhaltenden und vollständigen Befreien. Wir mögen herausgefunden haben, dass die Verfolgung von Ansichten nur kurzzeitig befreit und niemals eine Dauerlösung bietet, niemals anhaltendes Wohlergehen verursacht.

In unserer Erfahrung können wir prüfen, dass die Möglichkeit besteht, Vertrauen im Gewahrsein zu finden und sich auf dessen innewohnende Weisheit, Liebe und Freude zu verlassen, statt in Ansichten. Mehr und mehr wird so der Ursprung unserer erlernten Ansichten als Gewahrsein freigelegt. Die Kraft kurzer Momente des Gewahrseins, die wir wiederholt praktizieren, lassen ihr Auftreten selbstsändig werden und wir finden so die Befreiung aus dem ständigen Fokus des Verfolgens von Ansichten.

Wahres Mitgefühl für uns selbst und für andere

Positive, negative und neutrale Ansichten scheinen uns aus sich selbst heraus Kraft in sich zu tragen. Folglich deuten wir eine Abhängigkeit unseres Wohlbefindens von denselben Ansichten. Dies löst Qual und Verwirrung aus, denn ständig versuchen wir, einzelne Ansichten zu verstärken, im Glauben, das würde die Situation besser machen. Üben wir diese Verstärkung auf unsere Ansichten aus, geschieht das aus dem Glauben, sie hätten eine ihnen innewohnende Kraft.

Um instinktiv im Gewahrsein zu vertrauen, müssen wir wissen, dass unsere Ansichten eben im Gewahrsein entstehen. Ansichten haben keine abgetrennte, unabhängige Form. All unsere Ansichten lassen sich auffassen als Dynamik im Gewahrsein.

Konstant einzelne unserer Ansichten verstärken zu wollen bedeutet, zwischen der einen und der anderen zu wählen, die einen Ansichten zu bevorzugen, andere zu meiden. Das stürzt uns in ein Verlangen nach Klammern an positiven und Loswerden Wollen negativer Ansichten. Keine von beiden Lösungen ist realisierbar.

Einzelne unserer Ansichten im Glauben an ihre unabhängige Kraft zu verstärken gründet im Irrtum, wir wären getrennte Wesen, gleich ob das heißen würde, besser oder schlechter zu sein, als unsere Mitmenschen. Um diesen Glauben aufrecht zu erhalten, prahlen wir mit Fähigkeiten und bestätigen uns selbst in einer selbst gewählten Identität, verwenden unsere gesamte Energie nur darauf.

Um zu verstehen, was Vertrauen in Klarheit bedeutet, ist es grundlegend, sich unseren Glauben in Ansichten bewusst zu machen, sodass wir, sobald diese auftauen, uns von ihnen nicht irreleiten lassen. Das Verstärken unserer Ansichten bedeutet Leiden an dem Glauben ihrer unabhängigen Kraft. Es wird ein schwieriges Unterfangen werden, in Klarheit Vertrauen zu finden, bis wir konkret verstanden haben, wie der Vorgang der Verstärkung unserer Ansichten in unserem Alltag funktioniert.

Wahres Mitgefühl für uns selbst und für andere können wir erst dann empfinden, wenn wir verstanden haben, wie der Prozess des Glaubens in bestimmte Ansichten beschaffen ist. Erst das Anerkennen der Unerträglichkeit des Verstärkens unserer Ansichten bringt uns Mitgefühl für uns selbst. Also wächst das Mitgefühl für unsere Mitmenschen gleichsam.

Im Vertrauen auf unser Gewahrsein geben wir das Recht auf, Opfer unserer Ansichten zu sein. Durch Wiederholung kurzer Momente des Gewahrseins wird Gewahrsein als solches sichtbar, selbständig und ununterbrochen. Gewahrsein ist aus sich selbst heraus stabil. Die Kraft des Gewahrseins erlaubt uns, davon abzulassen, den Fluss unserer Ansichten lenken zu wollen. Wir sind daher nicht mehr abgelenkt. Entgleitet uns die Wahrnehmung unseres Gewahrseins, wiederholen wir. Kurze Momente, oft wiederholt, führen zum Vertrauen im Gewahrsein.

Über das Vertrauen im Gewahrsein

Die Verstärkung von Ansichten tauschen wir ein gegen das Vertrauen im Gewahrsein und beginnen so, ein erfülltes und befriedigendes Leben zu führen. Wir erkennen unsere kraftvolle Intelligenz, auf die wir nur in der Klarheit Zugriff haben.

Manchmal verurteilen wir uns selbst um unserer schwierigen und negativen Ansichten willen, was dazu führt, dass uns weiterer Schaden durch unsere Ansicht der Selbstverachtung widerfährt. Möglicherweise können wir uns durch Fokus auf Ansichten in tiefe Verwirrung stürzen. Es ist wichtig, zu verstehen, dass unsere Ansichten tatsächlich Erscheinungen im Gewahrsein sind. Ansichten erscheinen spontan im Angesicht des Gewahrseins, sind unvorhersehbar, zahllos und unaufhaltbar. In welchen Umständen auch immer Ansichten auftauchen: wir vertrauen unabgelenkt im Gewahrsein.

Wir treten ein in den Lernprozess der grundlegenden Prämisse des Vertrauens im Gewahrsein, statt dem Verstärken unserer Ansichten. Wir ruhen im Gewahrsein kurze Momente lang, wiederholen, bis es sich spontan einstellt. Die Lösung für den Versuch, die Unvorhersagbarkeit des Flusses unserer Ansichten in den Griff zu bekommen, ist unsere fundamentale Kapazität des Ruhens im Gewahrsein.

Uns wird bewusst, dass Ruhen im Gewahrsein mit seiner Klarheit, einer ausgewogenen Sicht, geistiger und emotionaler Stabilität, scharfen Auffassungsgabe, seinem Mitgefühl und besonnenem Handeln der Schlüssel für harmonische Beziehungen ist.

In einem kurzen Moment des Gewahrseins werden wir absolut klar über unsere Ansichten, und vor allem jene, welche wir vor uns selbst zu verbergen trachten. Erzwungene, obsessive Handlungen, Handlungen, von denen wir gar nicht wissen, dass sie unsere eigenen sind, Situationen, in welche wir uns wiederholt verwickeln ohne zu wissen, was dies herbeiführt – all dies wird uns absolut klar werden. Alle Qualen, Desorientierungen und verborgenen Regungen verlieren vollständig an Einfluss, da wir uns erlauben, alles aus seiner Essenz heraus, dem Gewahrsein, leuchten zu lassen.

Die Suche nach Wohlbefinden in beliebigen Gedanken, Gefühlen, Erfahrungen, Menschen, Orten, Dingen, Essen, Geld, Sex, Arbeit, Beziehung, Freizeitaktivität, Unterhaltung in jedem Sinne geben wir auf und erlauben allem zu sein, wie es ist. Diese Trennung bedeutet das Ende von Verblendung, Desorientierung und Qual.

Aus dem Herzen heraus eine natürliche Wohltat sein

Je weiter wir das Vertrauen im Gewahrsein vertiefen, desto größer wird die Wohltat für uns selbst und für andere in der Gesamtheit unserer Handlungen, zu jeder Zeit und völlig ungezwungen. Unser ledigliches Interesse ist, wohltuend zu sein, ohne etwas erzwingen zu müssen. Wofür also wollen wir uns entscheiden? Ist es mehr erstrebenswert, ein Leben zu führen, dass auf der Annahme basiert, unsere Ansichten hätten eine unabhängige Kraft, oder ein Leben begründet in der Klarheit und der Erlösung ruhenden Gewahrseins? Eine einfache Entscheidung, also.

Es wird niemals den Punkt geben, an dem wir sagen können, wir hätten nun das Gefühl, Frieden gefunden oder jemandem gegeben zu haben. Das ganze Spiel um die Suche nach Glück und Frieden durch das Umgestalten unserer Ansichten ist wie die Suche nach einem Schluck Wasser in einer Luftspiegelung – eine ständige Verfolgungsjagd nach etwas Unmöglichem.

Es ist eine Angelegenheit der Prioritätensetzung und wofür wir uns entscheiden. Wollen wir unsere persönlichen Wünsche und all unsere Ideen über das, was uns glücklich macht, bevorzugen, werden wir unser ganzes leben Lang im Hamsterrad verbringen, oder wenigstens jenen Teil unseres Lebens bis wir das Licht erblicken.

Immerwährendes Wohlsein und Einfachheit unter allen Umständen zu suchen wird mit der Umgestaltung dieser Umstände sowie Beschreibungen unseres Lebens nicht erreicht werden. Eine wichtige Frage, die wir uns stellen können, lautet daher: „Wohin haben mich meine Ideen bisher geführt? Erfahre ich vollkommenen geistigen Frieden in jedem Moment meines Lebens? Führe ich ein Leben, das von großer Wohltat für mich und für andere ist?“

In jedem Moment steht es uns frei, das Gewahrsein zu unterstützen oder eben nicht. Vertrauen wir auf Klarheit im Gewahrsein mehrmals täglich für nur kurze Augenblicke – statt auf all jene konventionellen Erwartungen vom Leben zu vertrauen – wird uns dies wirklicher Halt sein. Diese Praxis liefert uns ein Gut, auf das wir immer zählen können, gleich in welcher Situation wir uns befinden. Es sind dies kurze Augenblicke, mehrmals wiederholt.

Quelle: Übersetzung aus dem Englischen, Originaltext auf
http://greatfreedom.org/shortmoments.html

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Zuletzt aktualisiert: 8. Feb, 01:10

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